Historie BEROS

Prognosesoftware im DBI

Die technisch und wirtschaftlich hohe Bedeutung der Ermittlung des „richtigen“ Austauschzeitpunktes von erdverlegten Rohrleitungen für die Gaswirtschaft hat DBI GUT bereits im Jahr 2000 thematisiert.

Zur Bestimmung des optimalen Austauschzeitpunktes wurde ein Softwaretool benötigt, welches ein genaues und technisch nutzbares Ergebnis bereitstellt. Da Leitungsnetze hinsichtlich ihres Schadensverhaltens sehr unterschiedlich sein können, wurde zunächst geprüft, ob künstliche neuronale Netze (KNN) für diese Aufgabenstellung geeignet sind.

Diese Untersuchung wurde von einem Firmenpool von Gasversorgungsunternehmen getragen sowie technisch begleitet und unterstützt.

Basierend auf den Ergebnissen wurde die Software CAROL entwickelt, welche 2003 fertig gestellt wurde. Die für eine genaue leitungsabschnittsbezogene Prognose benötigten 19 Eingangsdaten bedeuteten für die Gasversorgungsunternehmen einen hohen Aufwand bei der Datenbeschaffung, welcher nicht wirtschaftlich dargestellt werden konnte.

 

In Folge dieser Situation wurde 2004 in Kooperation mit einem niederländischen Partner die Software BEROS entwickelt, die über 3 Module verfügte, welche in Abhängigkeit der Datenverfügbarkeit beim Kunden eingesetzt werden konnten. Dieses Produkt wurde in einem DVGW Projekt „Vergleich von Bewertungssystemen für Rohrleitungen (Wasser- und Gas-Rohrnetze) DVGW Forschungsvorhaben GW 3/04/02“ betrachtet und sehr positiv bewertet. Der eingesetzte Algorithmus konnte jedoch die Entwicklung von Schadenshäufigkeiten nicht ausreichend darstellen, welche eine essentielle Grundlage für Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen sind.

Um wirtschaftliche Betrachtung zu implementieren und die Anwendbarkeit auf andere Infrastrukturnetze zu erweitern (z.B. Wasserleitungssysteme) hat DBI GUT in 2006 einen statistischen Ansatz entwickelt, welcher bei der Netz-Analyse der Mitgas GmbH und einem Pilotprojekt bei der E.ON Thüringer Energie AG eingesetzt wurde. In 2007 erfolgte die softwaretechnische Umsetzung mit einem Kooperationspartner und die Referenzanwendung bei der E.ON Thüringer Energie AG.